Der AVZO lud am 8.1.2020 traditionell zum Neujahresapéro ein, welcher wiederum am Lenzlinger Hauptsitz in Nänikon stattfand.
Herr Stephan Walder, Cyber-Staatsanwalt, sprach zum Thema "Cybercrime – Möglichkeiten und Grenzen der Strafverfolgung".
Der Beginn dieser Spezialeinheit war im Jahr 2004 mit der Verfolgung und Aufdeckung von kinderpornografischen Straffällen. Mit der Diversifizierung der Arten von "Angriffen", welche mit Hilfe von Informationstechnologie begangen werden, wurde ein Kompetenzzentrum eigens zur Verfolgung dieser Art von Straftaten gegründet. Die räumliche Nähe eines Kompetenzzentrums für Cybercrime nennt Herr Walder als zentralen Erfolgsfaktor zur erfolgreichen Bekämpfung von Kriminalfällen in diesem Bereich. In der Praxis wird häufig der Zugang auf die Server über eine nicht geschützte elektronische Einheit gewählt (beispielsweise Kaffeemaschine) und über diese den Server mit einer grossen Anzahl Überlastungsmails zum Erliegen gebracht.
Am besten ist, sich selbst gegen Angriffe zu schützen. Beispielsweise sind die Anzahl der Zeichen in Passwörtern über die Dauer, bis das Passwort geknackt werden kann, entscheidend:
6 Zeichen dauern rund 21 Minuten
8 Zeichen dauern rund 2.6 Tage
12 Zeichen dauern rund 7.5 Mio Jahre
Besondere Vorsicht sollte auch bei der Bearbeitung von E-Mails geboten sein. Gerade bei der heutigen E-Mail Flut ist man unter Umständen zu schnell bereit, persönliche Daten ungeschützt bekannt zu geben. Niemals Passwörter per E-Mail senden!
Sollte man als Firma dennoch von dieser Art "Angriff" betroffen sein, ist eine umgehende Meldung des Falles wichtig. Je länger mit der Alarmierung gewartet wird, desto unwahrscheinlicher wird die erfolgreiche Ergreifung der Täter. Bei der Verfolgung von Straffällen im Bereich der Cyber-Kriminalität ist eine enge Zusammenarbeit mit ausländischen Kompetenzzentren häufig.
Im Anschluss daran fand unter den rund 140 Teilnehmer/innen am anschliessenden Apéro ein reger Austausch statt.